Mittwoch, 9. Dezember 2009

Angkor Wat - Tempelwanderung

Früh um 8 Uhr ging der Flieger nach Siem Reap. Das hieß für Liz und mich 5 Uhr aufstehen. Gähn! Aber die Vorfreude ließen wir uns dadurch nicht verderben. Im Flieger stürzten wir hastig unser Frühstück hinunter, denn der Flug dauerte nur 40 min und die Flugbegleiterinnen sammelten fast direkt nach dem Austeilen die Abfälle schon wieder ein.


Um 9 Uhr setzte der Flieger auf dem Flughafen von Siem Reap zum Landen an. So was nenn ich einen kleinen Airport. Wirklich niedlich!


Wir wurden vom Adam unserem Tuktuk-Fahrer für die nächsten drei Tage zum Happy Guesthouse unserer Unterkunft in Siem Reap gebracht.


11 Uhr waren wir schon startklar für den ersten Tempeltag.

Das Tuktuk rollte über die teilweise abschüssigen Straßen dem ersten Tempel entgegen. Der Wind wehte uns durch die Haare.;) Motivation pur! :D

Wir bewunderten die Landschaft, die Häuser am Wegrand, die spielenden Kinder, auf den Feldern arbeitenden Menschen. Es fuhren aber auch seltsame Gefährte an uns vorbei. Auf den Moppets saßen durchschnittlich drei Personen, die Zahl stieg auf maximal fünf. Außerdem waren sie beladen mit toten oder mit Marihuana betäubten Schweinen, sehr vielen Kokosnüssen und gestapelten Säcken. Es fuhren kleine Kinder mit Schuluniform auf für sie viel zu großen Rädern vorbei. Auch hier überstieg die Personenanzahl unsere Erwartungen. Drei Kinder auf einem Rad war nichts Außergewöhnliches. Ochsenkarren waren außerdem Straßenteilnehmer.

Verkehrsregeln scheint es nicht wirklich zu geben. Die Hupe dient als Warnsignal, dass jetzt von hinten überholt wird. Trotz des Choas fühle ich mich nicht unsicher in dem Tuktuk, denn jeder achtet dadurch stärker auf den anderen Teilnehmer.

Tag 1 Überblick: (Ihr woll sicher nicht, dass ich euch jeden Tempel erkläre, nicht wahr;D)

  1. Pre Rup
  2. Bantey Srei (Lady Tempel, weil sehr feine Steinverziehrungen, kann nur von Frauen gemacht sein)
  3. East Mebon
  4. Ta Som (von schlanken Bäumen gesäumter Weg zum Maintempel)
  5. Preah Khan (verwinkelte, zerfallene Tempel mit atemberaubender Atmosphäre am Abend bei untergehender Sonne)
  6. Bakheng (der verpasste Sonnenuntergang)

Der letzte Stopp des Tages und gleichzeitig Viewpoint für den Sonnenuntergang war Bakheng. Da wir recht spät dran waren, sprinteten wir trotz müder Beine den Berg nach oben. Die Mühe war vergebens. Wir erreichten den Tempel zu spät. Die Sonne war bereits hinter den Wolken verschwunden. Pech gehabt.


Am Abend begaben wir uns zum Nightmarket und schlenderten an den Ständen vorbei. Die eine Hälfte der Stände bot Silberschmuck an, die andere Tücher und Khmerschals. Sobald man sich einem Stand näherte kam sofort der Besitzer angesprintet und „begrüßte“ einen mit „Hello Ladyyyyyy! Want to buy a nice silk scarf?“ Auf Dauer war das etwas anstrengend und mir verging rasch die Lust am schlendern. ;)


Der Weg zurück zum Hostel war auch sehr interessant, da ich die Karte auf der der Weg beschrieben war im Restaurant vergessen hatte. Leider waren wir uns hinsichtlich Richtung nicht ganz einig. Ich wollte nach rechts, Liz nach links. Perfekter Orientierungssinn beiderseits. :D Wir sind aber mit Fragen und etwas suchen schließlich sicher im Hostel gelandet.


Der zweite Tag begann um 8 Uhr. Diesmal waren unsere Ziele drei Tempel etwas weiter östlich von Siem Reap. P, B und N.

  1. Reah Ko
  2. Bakon
  3. Lolei (der Lehrer)
  4. Flussfahrt
  5. Angkor Wat

Bei Lolei lernen wir einen Jungen kennen, der uns sehr nett Auskunft über seine Ambitionen gab, Lehrer zu werden und uns seine Schule zeigte, die sich unter einem Haus befand. Sie bestand aus nicht mehr als ein paar Holzbänken und einer Tafel. Neben der Schule kochten Mönche gerade das Mittagessen und eine Nonne breitete Reis zum trocknen auf einer Matte aus. Das war wirklich interessant.

Danach fuhren wir zum Tonle Sap, südostasiens größtem See. Dort taten wir uns mit drei Australiern zusammen, An, Alice & Jacki und mieteten uns ein Boot. Die eine Australien musste zwanghaft allen Leuten winken, an denen wir vorbeifuhren.:D

Um an Bord zu gehen, mussten wir noch eine Strecke auf dem Moppet zurücklegen. Bei dieser Fahrt hatte ich dann doch an einigen Stellen etwas Angst. Die Sandstraße (viel Sand und fein) war schmal und mit Schlaglöchern übersäht. Mein ca. 14 jähriger Fahrer fing mitten auf der Strecke an mit dem Handy zu telefonieren und drehte sich um, um mit unserem Hinterfahrer zu sprechen. Am Ende teilte mir ein weiterer Fahrer dann auch freudestrahlend mit, dass ich denn „crazy driver“ erwischt habe.


Die Bootstour führte uns zum Floating Village. Die Häuser standen auf laaaangen Holzbeinen, sodass sie in der Regenzeit nicht überfluteten.

In der Mitte der Tour siegen wir in eine Art Kanu um. Dieses brachte uns in einen Wald, bei dem die Bäume von Wasser umsäumt waren. Es war total ruhig und wunderschön über das Wasser zu treiben. Die ganze Bootstour war genial.:)


Danach ging es zurück zum Hostel wo wir uns Fahrräder ausliehen und zu Angkor Wat fuhren. Dort erlebten wir den Sonnenuntergang.

Tag 3 im Überblick:


  1. Angkor Wat (Sonnenaufgang)
  2. Bayon (Angkor Thom)
  3. Bapuon
  4. Phimeanakas
  5. Treah Palilay
  6. Elephant Terrace (Elefantenkämpfe wurden hier ausgetragen)
  7. Ta Keo
  8. Ta Prohm (Tomp Rider - Drehort)
  9. Srah Srang (großer Pool)
  10. Angkor Wat

Diesmal klingelte der Wecker um 4.30, denn um 5 war Abfahrt nach Angkor Wat. Schließlich können wir ja dort den Sonnenaufgang nicht verpassen. Der See vor dem Tempel war auch schon gefüllt mit Menschen, die alle das gleiche vorhatten wie wir. Wie sollte es auch anders sein. Die Sonne ging hinter den Tempel auf und den Seerosenteich in ein rosarotes Licht.


Danach trafen wir unseren Guide, den wir uns für diesen Tag gebucht hatten. Über die Haupttempel wollten wir ein paar Geschichten hören.

Leider hatte unser Guide, Paul, einen ordentlichen Hangover, da er die Nacht davor auf einer Party war. Ein paar Bierchen zu viel, würd ich sagen. Aber wir erfuhren trotzdem einiges über die Tempel und die Kultur der Kambodschaner, d.h. den Buddhismus. Z.B hat jeder Mensch 3 Seelen. Eine die außerhalb des Körpers wohnt und 2 im Körper.

Auch war Paul manchmal ein wenig schwer zu verstehen, da er Worte mit starkem kambodschanischen Akzent ausspricht. Selbst mit Raten, waren einige Wörter nicht zu entziffern. Ab und zu gingen wir nur noch nickend nebenher, bis wir uns dann gegenseitig fragten, was er grad gesagt hat.:D


Natürlich konnten wir den Drehort von Tomp Rider auch nicht auslassen. Ta Prohm ist zerfallen, aber hat gerade dadurch sein Flair. Nicht nur der Lara Croft Baum ist beeindruckend. In vielen der Tempel wachsen Bäume mit riesigen Wurzeln, die sich über die Ruinen ziehen.


Angkor Wat hoben wir uns zum Schluss auf und es war natürlich cool. ;) Was auch sonst

.

Total fertig sind wir dann am Abend mit dem Tuktuk zum Flughafen gefahren. Dieses Wochenende war wunderschön, anstrengend, verzaubernd, staubig, holprig und vieles mehr

Grüß Euch


p.s. Ich hab bestimmt was vergessen. Das war so viel an Erlebnissen!:)


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